Freddy Litten

(Frederick S. Litten)

Die Goldštajn/Goldenstein-Verwechslung
Eine biographische Notiz zur Komintern-Aktivität auf dem Balkan*

[Ursprünglich erschienen in Südost-Forschungen, Band L, 1991, S. 245-250. Bei Übernahme von Informationen bzw. Interpretationen aus diesem Beitrag bitte vorzugsweise die gedruckte Version zitieren, oder diese unter Angabe von Autor, Titel und vollständigem URL.] [English abstract]

Untersucht man die Aktivitäten der Komintern in Wien in der ersten Hälfte der 20er Jahre im Zusammenhang mit den Ereignissen auf dem Balkan, so taucht als einer der wichtigsten Namen der eines gewissen Dr. Gold(en)steins auf ‒ beinahe in jeder Quelle in einer anderen Schreibweise. Einer der wenigen, die sich mit dieser Angelegenheit beschäftigten, ist Stefan Troebst, der in einem ersten Artikel1 noch eine Person annimmt, später aber zumindest die Möglichkeit der Existenz zweier Personen mit ähnlichem/gleichem Namen diskutiert2.

Tatsächlich gibt es hier zwei Personen, die in der Literatur, und hier wird man vor allem den Historiker Nissan Oren nennen müssen3, bisweilen durcheinandergeworfen wurden. Der eine ist der Bulgare Solomon Goldštajn, der andere der Russe Dr. Ephraim Goldenstein. Hier nun einige Informationen zu beiden Personen.

Solomon Lazarov Goldštajn war ein bekannter bulgarischer Kommunist, geboren am 25.5.1884 in Šumen/Bulgarien, gestorben am 14.5.1968 in Moskau, wo er begraben ist4. Er fungierte von 1908 bis 1913 als einer der Kader der bulgarischen Metallarbeitergewerkschaft, nachdem er 1906 in die Bulgarische Sozialdemokratische Arbeiterpartei (Engsozialisten) eingetreten war. 1913 floh Goldštajn über Belgrad nach Paris, wo er in den Renault-Werken arbeitete. In Paris kam er auch in engeren Kontakt mit Lenin, der sich nach seinem und Lenins Umzug nach Zürich fortsetzte. 1915 wurde Goldštajn Mitglied der Bolševiki. Nach Lenins Weggang nach Rußland übernahm Goldštajn offenbar eine wichtigere Rolle in der Organisation der sog. "Zimmerwald-Linken" der Schweizer Sozialdemokraten, die dann zur Gründung einer Schweizer KP führte. Nachdem er Ende 1918 nach Moskau umgezogen war, arbeitete er (offenbar kurzfristig) in einem Automobilwerk, wurde aber im März 1919 von Lenin nach Bulgarien entsandt5. Dort beging er "linke Fehler". Er kritisierte unter dem Namen Zidarov die Bulgarische Kommunistische Partei wegen angeblicher Passivität und hatte wohl Verbindungen mit teilweise terroristischen Gruppierungen. Dies führte zur Kritik an ihm und schließlich zu seiner Rückkehr in die Sowjetunion6.

Die nächsten Jahrzehnte im Leben Goldštajns sind sehr spärlich belegt. Für die frühen 30er Jahre wird er im Zusammenhang mit der linken bulgarischen Parteiführung genannt, danach soll er unter Stalin gelitten haben7. Ansonsten wird über diese Zeit nur gesagt, daß Goldštajn in sowjetischen Institutionen tätig gewesen sein soll 8. Nach dem 20. Parteitag der KPdSU wurde auch Goldštajn rehabilitiert und schließlich geehrt 9.

Aus der Lücke in den biographischen Daten für praktisch die gesamten 20er Jahre und der Erwähnung von Komintern-Tätigkeit durch Jordanov10 ergibt sich die Möglichkeit, daß Goldštajn der ominöse Angestellte der sowjetischen Botschaft in Wien in der ersten Hälfte der 20er Jahre gewesen sein könnte, der für Balkanaufgaben der Komintern zuständig war. Tatsächlich kann nicht ausgeschlossen werden, daß er damals tatsächlich mit der Komintern zu tun hatte; der eigentliche Komintern-Mann in Wien zu dieser Zeit war jedoch ein anderer ‒ Dr. Ephraim Goldenstein.

Goldenstein, jüdischer Konfession, wurde am 26.6.1882 in Kišinev als dritter Sohn des Kaufmanns S. Goldenstein geboren11, hatte am Gymnasium Odessa die Reifeprüfung im Juni 1903 abgelegt und vier Semester in Berlin, fünf Semester in Wien und schließlich ein Semester in München studiert, wo er auch die Promotion in Medizin mit der Dissertation "Aus dem Labor der II. Frauenklinik Wertheim in Wien, Laboratoriumsvorst.: Schottlaender. Cystisches Sarkom des Beckenperitoneums etwa vier Jahre nach Sarkom des Uterus" mit der Note "rite" abschloß12.

1912/1913 soll Goldenstein während des ersten Balkankrieges im bulgarischen Heer als Arzt gewirkt haben, 1918 will ihn Dimitar Vlahov in der bulgarischen Vertretung in Odessa kennengelernt haben13 Danach verschwindet Goldenstein vorläufig von der Bildfläche, bis am 20.9.1923 die sowjetische Bevollmächtigte Vertretung in Wien den zuständigen österreichischen Behörden die Mitteilung macht, daß ein Dr. E. Goldenstein als Bevollmächtigter der Russischen Gesellschaft des Roten Kreuzes ihr zugeteilt worden sei14. Am 19.12.1924 wird Goldenstein nach einer Reise in die Schweiz zum 2. Sekretär der Gesandtschaft ernannt15; nur zwei Wochen nachdem Adolf Abramovic Joffe zum Gesandten ernannt worden war16. Am 5.12.1925 wird Goldenstein mit unbekanntem Ziel versetzt, möglicherweise aufgrund einer Unzufriedenheit des Nachfolgers Joffes als Gesandter, Jan Antonovič Berzin17.

Es gibt nun keinen Zweifel, daß es sich bei Goldenstein um den in manchen Erinnerungen beschriebenen Komintern-Vertreter handelt18, wird doch sogar sein Pseudonym Čerski (und seine Komintern-Tätigkeit) in einem Bericht der österreichischen Polizei bestätigt19.

Vertraut man vor allem der Darstellung des 1929 in den Westen übergelaufenen Bessedowsky, so gewinnt man den Eindruck, daß Goldenstein in Wien der politische Vertreter der Komintern war, während Mečislav Loganowsky der für den organisatorischen und "technischen" Teil zuständige Mann war ‒ eine Trennung, wie sie z.B. ähnlich auch später im Fernostbüro der Komintern zu beobachten ist20.

Problematischer wird es bei der Beschreibung des nächsten Lebensabschnittes Goldensteins. Nach den Informationen eines weiteren Überläufers, Georges Agabekov, war er, offenbar nach seiner Wiener Zeit, Resident der GPU in Konstantinopel und weiterhin für den Balkan zuständig21.

Aber erst im Juli 1927 taucht Goldenstein wirklich nachweisbar wieder auf, diesmal als 2. Botschaftssekretär der sowjetischen Gesandtschaft in Berlin, der auch oft nach München und Wien reiste22. Es scheint, daß er sich weiterhin mit dem Balkan beschäftigte, denn im Juni 1929 beklagte sich der griechische Geschäftstrager in Berlin inoffiziell beim Auswärtigen Amt, daß griechische (und wie sein jugoslawischer Kollege feststellen mußte, auch jugoslawische) Studenten in Berlin kommunistisch beeinflußt würden und ein Ephraim Goldenstein in der sowjetischen Botschaft dafür verantwortlich sei. Am 12.7.1929 richtete der französische Botschafter "persönlich und vertraulich" die Frage an das AA, ob die Annahme der Identität des Dr. Ephraim Goldenstein an der sowjetischen Botschaft in Berlin mit einem am 9.7.1882 in Kišinev geborenen "Boris oder Tcherersky Ephraim", der 1925 Leiter der kommunistischen Nachrichtenzentrale in Wien gewesen sei, zuträfe23. Das Reichsministerium des Inneren bestätigte dann am 3.8.1929, daß eine Personengleichheit anzunehmen sei24.

Zu Beginn des Jahres 1930, möglicherweise nicht nur in bloßer zeitlicher Folge zu der Entführung des Weißgardisten-Generals Kutepov aus Paris25, vielleicht aber auch in Zusammenhang mit den Enthüllungen Bessedowskys, verließ Goldenstein Berlin Richtung Moskau26.

Indes hätten vor allem Agabekovs Aussagen später in diesem Jahr Goldensteins Verbleib in Berlin oder seine Rückkehr dorthin ohnehin unmöglich gemacht: er bezeichnet Goldenstein als nichts weniger als den GPU-Residenten in Berlin, dem auch noch der Resident in Paris und die sowjetischen Agenten in Großbritannien untergeordnet gewesen seien und der sich zusätzlich mit dem Balkan und dem Nahen Osten beschäftigt habe27.

Informationen über Goldenstein nach seinem Weggang aus Berlin sind dann wieder sehr spärlich. Er soll sich in der zweiten Jahreshälfte 1932 in Riga aufgehalten haben, doch ist dies sehr ungewiß28. Eine andere Quelle, veröffentlicht 1932, behauptet, der "Meisterspion" habe sich in den Ruhestand begeben und widme sich in der Nähe Kievs dem Gartenbau29. Nicht auszuschließen ist aber auch, daß Goldenstein ‒ wie Vlahov vermutet ‒ 1932 aufgrund von Anschuldigungen wegen Trotzkismus hingerichtet wurde30. Erwähnt wird er jedenfalls noch in einer Nazi-Publikation von 1936: als der "bekannte Tschekist Goldstein-Tscherskij"31. Ansonsten scheint nichts über ihn bekannt zu sein.
[Nachtrag 2009: Goldenstein wurde am 20.1.1938 vom Militärkollegium beim Obersten Gericht der UdSSR verurteilt und am gleichen Tag hingerichtet.+]

Man kann also festhalten, daß Solomon Goldštajn und Dr. Efraim Goldenstein zwei verschiedene Persönlichkeiten (auch im anderen Sinn des Wortes: "Hitzkopf" vs. "Profidiplomat"32) waren und Goldenstein der (oder wenigstens einer der wichtigsten) Komintern-Vertreter für den Balkan in der ersten Hälfte der 20er Jahre in Wien war.

Damit sollte zumindest ein Problem bei der Erforschung des "Balkanbüros" der Komintern beseitigt sein.


Anmerkungen

* Ich danke den Mitarbeitern der aufgeführten Archive (besonders des Österreichischen Staatsarchiv/Archiv der Republik und des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes), Professor Gerhard Grimm (München) und Dr. Stefan Troebst (Berlin) für ihre Hilfsbereitschaft. Zurück

1 Stefan Troebst, Wien als Zentrum der mazedonischen Emigration in den zwanziger Jahren, Mitteilungen des bulgarischen Forschungsinstitutes in Österreich 2 (1979) H. 2, S. 68-86, speziell S. 70, 81. Zurück

2 Stefan Troebst, Dr. Goldštejn und sein Doppelgänger. Eine biographische Miszelle zur politischen Aktivität des sowjetischen Diplomaten zu Beginn der zwanziger Jahre, in: Părvi meždunaroden kongres po bălgaristika. Dokladi. Bălgarskata daržava prez vekovete. Bd. 2: Bălgarija v meždunarodnite otnošenija sled 1878 godina. Socialističeska Bălgarija. Sofija 1982, S. 249-266. Zurück

3 Nissan Oren, Bulgarian Communism: The Road to Power 1934-1944. New York, London 1971, S. 37. Er ist es vor allem, der dem Wiener Komintern-Vertreter die "Goldštajn-Identität" und nicht nur den Namen anhängt. Zurück

4 Angaben nach: Enciklopedija Bălgarija. Bd. 2. Sofija 1981, S. 122 (dort wird als Todesjahr allerdings 1969 angegeben). Liubomir Jordanov, S. L. Goldstein's relation with V. I. Lenin, Annual of the Central Board of the Social Cultural and Educational Organization of the Jews in the People's Republic of Bulgaria, 15 (Sofija 1980), S. 31-37. Ich danke Herrn Troebst für die Überlassung einer Kopie dieses Artikels. Zurück

5 Vgl. auch: Michail Nikolov, Păt prez buri, in: Bălgari borci za svobodata na drugi narodi. Hrsg. von D. Doinov und J. Draev. Sofija 1963, S. 66-79, hier S. 74. Zurück

6 Eine etwas ausführlichere Darstellung findet sich bei Troebst, Dr. Goldštejn. Zurück

7 Ibidem, S. 255. Zurück

8 Enciklopedija Bălgarija; Jordanov, S. L. Goldstein's relations, S. 36. Zurück

9 Troebst, Dr. Goldštejn, S. 255f. Zurück

10 Jordanov, S. L. Goldstein's relations, S. 36. Zurück

11 Nach dem Lebenslauf in der Dissertation (U 11.3629). Die biographischen Notiz im Jahresverzeichnis der deutschen Hochschulschriften 1911, S. 609, gibt als Geburtsdatum den 26.6.1883 an. Vgl. Anm. 12 und 22. Zurück

12 Jahresverzeichnis der deutschen Hochschulschriften (der Gymnasialort und das Abschlußjahr finden sich im Lebenslauf der Dissertation nicht). Universitätsarchiv München: Prom. Urkunde Nr. 9139 (leider liegt keine Promotionsakte vor). Genau zu dieser Zeit stellten russische Studenten in München fast schon eine "Plage" für die Behörden dar. So studierten im Wintersemester 1910/1911 393 Russen in München. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München: MInn 71623. Leider kommt Goldenstein weder in dieser Akte vor, noch scheint ein Meldebogen vorzuliegen oder eine Erwähnung in: Staatsarchiv München: Pol. Dir. München 4115, Russische Studierende 1891-. Zurück

13 Dimitar Vlahov, Memoari. Skopje 1970, S. 226. Erstaunlicherweise schreibt Vlahov hier von Dr. Goldenštajn, während er ihn drei Seiten weiter Goldštajn-Čerski nennt. Zweifelhaft erscheinen mir diese frühen Beziehungen Goldensteins zu Bulgarien; seine Staatsangehörigkeit ist ziemlich eindeutig russisch. Eine einfache Verwechslung mit Solomon Goldštajn ist aber aufgrund der Details kaum möglich. Zurück

14 Österreichisches Staatsarchiv/Archiv der Republik (AdR), Wien: NPA 95: 24 Diplomaten 8. Ein Handschriftenvergleich anhand sehr spärlichen Materials spricht nicht dagegen, daß der Student Goldenstein und der Vertreter des Russischen Roten Kreuzes Goldenstein ein- und derselbe sind. Ähnliches kann bislang aber nicht für den Goldenstein in Vlahovs Erinnerungen für 1912/1913 und 1918 gesagt werden. Zurück

15 AdR: BKA-Innen GZ 42.087/25, SZ 46.264-25 (16.1.1925). Zurück

16 The Soviet Diplomatic Corps 1917-1967. Ed. by: Edward L. Crowley. Metuchen/NJ 1970, S. 26. Zurück

17 AdR: NPA 95: 24 Diplomaten 8. AdR: BKA-Innen Zl. 133.024/25-3/1. Dieser Berzin ist nicht mit dem Leiter des sowjetischen Militärnachrichtendienstes, Jan Karlovič Berzin, zu verwechseln. Zurück

18 Victor Serge, Beruf: Revolutionär. Frankfurt a.M. 1967, S. 207 (Dr. Goldstein). Vlahov, Memoari, S. 229. Grigorij Bessedowsky, Im Dienste der Sowjets. Leipzig, Zürich 1930, S. 90ff. Er schreibt Goldenstein nicht nur korrekt (allerdings findet man in der russischen Ausgabe, im Gegensatz zur deutschen, den Namen Efseem Goldenštein ‒ was die Frage aufwirft, ob der Übersetzer genauer Bescheid wußte als Bessedowsky; G. Z. Besědovskij, Na Putjach k Termidoru. Paris 1930, S. 71), sondern gibt auch dessen Profession ‒ Gynäkologe ‒ richtig an. Bessedowskys Angaben scheinen überhaupt in dieser Angelegenheit, soweit nachprüfbar und nachgeprüft, relativ zuverlässig: die von ihm genannten für Balkantätigkeit zuständigen Personen, vor allem M(ečislav) Loganowsky (erster Sekretär der Gesandtschaft), waren tatsächlich zu dieser Zeit in Wien; Goldenstein hatte tatsächlich eine Frau (Janina). Auch die vielen Fehlschläge, die Bessedowsky Goldenstein im Sommer 1925 konstatieren läßt, und dessen "Resignation" werden von der österreichischen Polizei "bestätigt". Vgl. AdR: NPA 95: 24 Diplomaten 8. AdR: BKA-Innen GZ 42.087/25, SZ 46.264-25. Zu Bessedowsky vgl. auch: Gordon Brook-Shepherd, The Storm Petrels. London 1977, S. 85ff. Zu Loganowsky (eigentlich Mieczysław Łoganowski): Księga Polaków Uczestników Rewolucij Październikowej 1917-1920 ‒ Biografie. Warszawa 1967, S. 518f. Zurück

19 AdR: BKA-Innen GZ 42.087/25, SZ 46.264-25. Vgl. Auswärtiges Amt Politisches Archiv, Bonn (AAPA): R 31734 (Aug. 1925). Zurück

20 Vgl. Charles A. Willoughby, Shanghai Conspiracy. New York 1952, S. 189 f. [Nachtrag 2001: Vgl. auch Frederick S. Litten, The Noulens Affair, The China Quarterly No. 138, June 1994, pp. 492-512; abstract. In einem Lebenslauf für die Komintern bezeichnet "Noulens"/Rudnik Goldenstein, den er in Wien kennenlernte, als den GPU-Residenten in Wien.] Goldenstein wird auch als verantwortlicher Hintermann des Bombenanschlags auf die Kathedrale von Sofija vom 16.4.1925 genannt, obwohl man hier vielleicht eher Solomon Goldštajn vermuten würde. G. S. Agabekov, G.P.U. Berlin 1930, S. 198 (interessanterweise wird hier in der russischen Ausgabe der Name Goldenštein verwendet, während die englische Ausgabe Goldstein schreibt; Georges Agabekov, OGPU ‒ The Russian Secret Terror. Erstausgabe New York 1931, Nachdruck Westport/CO 1975, S. 189). Dies wird von Bessedowsky, S. 99, allerdings nur indirekt korroboriert. Zu Agabekov s. auch Brook-Shepherd, The Storm Petrels, S. 107ff. Zurück

21 Agabekov, G.P.U., S. 198f. Zurück

22 AAPA: Verzeichnis der Mitglieder des Diplomatischen Korps: Teil UdSSR, erstmals Juli 1927. Institut für Zeitgeschichte, München: MA-700 9591-9598 = T 175 Roll #302 (speziell 799591 und 799595). In einer Hotelanmeldung vom September 1928 gab Goldenstein an, er komme aus Kiev und sei am 9.7.1882 in Kišinev geboren. Möglicherweise liegt hier eine fehlerhafte Umrechnung des julianischen in den gregorianischen Kalender vor (sofern man das Geburtsdatum im Lebenslauf der Dissertation, also 1882, akzeptiert). Für das 19. Jahrhundert, grob gesagt, müssen zum Datum alten Stils 12 Tage hinzugezählt werden, erst danach 13, wie es Goldenstein offenbar tat. Es gibt allerdings keinen Grund anzunehmen, daß es sich in Berlin um einen anderen "Goldenstein" handelte als in Wien. Zurück

23 AAPA: R 83620. Zurück

24 Die Grundlage dafür waren das Geburtsdatum und eine seinerzeitige Mitteilung aus Wien, daß Goldenstein den Decknamen Tschersky benutze. AAPA: R 83620. Zurück

25 Vgl. Christopher Andrew & Oleg Gordievsky, KGB. London 1990, S. 115ff. Zurück

26 AAPA: R 31699 (Mitteilung des Preußischen Innenministeriums vom 14.4.1932). In den Verzeichnissen des Diplomatischen Korps erscheint Goldenstein zum letzten Mal im Januar 1930, seine Frau war aber bereits seit mindestens Januar 1929 abwesend gewesen. Agabekov meinte, Goldenstein sei der Sache müde geworden und hätte um Rückberufung gebeten. Agabekov, G.P.U., S. 198f. Zurück

27 Agabekov, G.P.U., S. 198ff. Vgl. AAPA: R 31698, R 31699. Der Wahrheitsgehalt der Angaben Agabekovs kann leider anhand der vorliegenden Literatur nicht überprüft werden. Zurück

28 AAPA: R 31699 (Preußisches Innenministerium vom 21.11.1932). Zurück

29 Essad Bey (alias Leo Nussimbaum), Die Verschwörung gegen die Welt ‒ G.P.U. Berlin 1932, S. 215. Ich danke Herrn Fritz N. Platten (Zürich) für diesen Hinweis. Zurück

30 Vlahov, Memoari, S. 229. Zurück

31 P. Akulow, Mazedonien, in: Der Weltbolschewismus. Hrsg. von der Anti-Komintern ..., bearbeitet von Dr. Adolf Ehrt. Berlin, Leipzig 1936, S. 339. In der zweiten Auflage von 1938 wird er nicht mehr genannt. Zurück

+ Wladislaw Hedeler, Möglichkeiten und Grenzen bei der Erstellung von Kollektivbiographien ..., in: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Kommunistischen Internationale. Hrsg. von Michael Buckmiller und Klaus Meschkat. Berlin 2007, S.378-417, hier S. 410. Zurück

32 Troebst, Dr. Goldštejn, S. 258. Zurück

© Freddy Litten
13.7.2023